Interview Christian Drissler, Business Unit Manager Security

Was macht den Bereich Security von Lahnpaper einzigartig? Welche Entwicklungen und Trends, welche Herausforderungen und Chancen gibt es? Diese und weitere Fragen beantwortet Christian Drissler, Business Unit Manager Security, in diesem Interview.

THINK SECURITY

Lahnpaper Security steht für unique · security. Was macht Lahnpaper Security einzigartig in Sachen Sicherheit?

Mit neobond® führen wir das Beste aus den beiden Welten Papier und Folie zusammen. Wir bieten die Sicherheit von Papier - dank eingebetteter Sicherheitsmerkmale wie Wasserzeichen, Fasern und Planchetten - in Kombination mit der Dauerhaftigkeit, Langlebigkeit und Gebrauchsfestigkeit von Folien. Diese Kombination macht Lahnpaper und neobond® einzigartig im Bereich Sicherheitsdokumente.

Welches sind Ihre wichtigsten Partner, um unique · security zu realisieren?

Zum einen sind die internen Partner zu erwähnen. Alle Mitarbeiter:innen, die bei uns arbeiten und dieses Produkt am Ende produzieren, in der Hand halten, vermarkten und verkaufen. Hier geht es darum, diese Sensibilität und auch die Begeisterung zu entwickeln, dass es sich um ein hochwertiges und sicheres Produkt handelt.

Das heißt: Wir müssen sicherstellen, dass wir Prozesse im Griff haben, dass der Ausschuss richtig entsorgt wird und keine bedruckten Substrate in den Umlauf kommen. Das hat in der Vergangenheit und wird auch zukünftig funktionieren. Das heißt: Der wichtigste Partner ist Lahnpaper selbst.

Ein weiterer wichtiger Partner sind unsere Agenten in den verschiedenen Regionen. Auch die müssen von unserem Produkt überzeugt und begeistert sein, um dieses erfolgreich verkaufen zu können. Der Erfolg kommt nicht über Nacht und dafür ist Commitment erforderlich. Sie sind entscheidend, auf dem Weg, die Produkte noch besser in den Markt zu bekommen. 

THINK UNIQUENESS

Haben Sie konkret vergleichbare Wettbewerber am Markt? Wenn ja, wen?

Ja und nein. Durch die Einzigartigkeit von neobond® gibt es kein vergleichbares Produkt auf dem Markt. Selbstverständlich stehen wir aber im Wettbewerb mit anderen Materialien. Hier spielen Papiere und Folien eine große Rolle.

Auch die Auswirkungen der Digitalisierung müssen wir im Blick behalten. 

Welches waren Ihre wichtigsten Success Stories in den letzten 3 Jahren?

Wir haben bereits vor der Corona-Pandemie in die Erschließung neuer Märkte investiert. Unsere klare Strategie besteht darin, in Übersee-Märkten zu expandieren. Hier stoßen wir auf besondere Herausforderungen, da nicht nur die Anforderungen an die Dokumente im Gebrauch variieren, sondern auch die klimatischen Bedingungen in diesen Ländern häufig anspruchsvoll sind. Darüber hinaus fehlt es in einigen Regionen an ausreichender Infrastruktur. neobond® ist für diese Ansprüche besonders geeignet – häufig können wir bereits auf bestehenden Produkten aufbauen.  

Im Marktsegment Security arbeiten wir häufig mit Regierungen und Behörden zusammen. Es erfordert Zeit, Vertrauen aufzubauen und nachhaltige Partnerschaften zu entwickeln, um langfristiges Wachstum sicherzustellen. Das heißt, wir benötigen viel Vorlaufzeit für weiteres Wachstum. Wir haben ein Netzwerk gebildet, Kontakte in den Regionen aufgebaut und Agenten an Bord geholt, die uns hierbei unterstützen.

Die Corona-Pandemie hat das Wachstum der Business Unit Security gedämpft. Dennoch haben wir es geschafft, unser Netzwerk so robust aufzubauen, dass wir direkt wieder aktiv werden können. Wir knüpfen an bestehende Kontakte an und engagieren uns sowohl in früheren als auch zahlreichen neuen Projekten. So sind wir auch heute noch in sämtlichen neuen Regionen präsent und setzen unsere Arbeit an Projekten fort, die bereits vor der Pandemie begonnen wurden.

THINK PERSPECTIVES

Wie sehen die Perspektiven national / international für die Business Unit Security aus?

Unseren größten Kunden mit dem größten Einzelgeschäft haben wir aktuell national. Darüber hinaus ist es aber sehr schwierig, weitere Anwendungen zu finden. Es gibt Ansätze und wir sind in Kontakt zu dem einen oder anderen größeren deutschen Unternehmen oder Integrator. Meistens ist deren Geschäft aber international aufgestellt. Deswegen geht der Fokus auch sehr viel mehr in diese Richtung. Selbst deutsche Firmen, mit denen wir zusammenarbeiten, haben für uns die wichtigen Kontakte in anderen Ländern. Internationalisierung ist folglich die Strategie.  

Welche Herausforderungen sehen Sie? Welche Chancen werden sich bieten?

Chancen liegen sicherlich im Bereich der Reisepässe. Es gibt große Länder, die ihren Reisepass jetzt umstellen auf einen ePass und dann kommt neobond® in Frage. Hier steckt auf jeden Fall noch Potenzial. Hier haben wir zuletzt schon den einen oder anderen Erfolg einfahren können.

Weitere Chancen ergeben sich aus der Internationalisierung, unseren Projekten und Ideen, Ansätzen, die wir in den Kooperationen haben, um Security Substrates besser zu vermarkten. Wir arbeiten mit Inkjet-Druckerherstellern zusammen, wir nehmen andere Industrieunternehmen, die eine Lösung für ein finales Dokument haben, mit an Bord und vermarkten gemeinsam.

Die große Herausforderung für Lahnpaper im Allgemeinen ist die Aufgabe, wie wir es schaffen, steigende Kosten zu kompensieren. Im Bereich der Business Unit Security haben wir kleine Absatzmengen von Produkten, die in der Produktion sehr komplex sind und viele Prozessschritte durchlaufen.

Wie sehen Nachhaltigkeitskonzepte der BU Security aus? Worauf legen Kunden in Sachen Nachhaltigkeit Wert?

Ja, das ist eine spannende Frage. Natürlich spielt Nachhaltigkeit auch in dem Segment Security eine wichtige Rolle. Es gibt nicht das eine Nachhaltigkeitskonzept. Dennoch müssen auch wir uns mit der Frage auseinandersetzen, wie man unsere Produkte nachhaltiger machen kann. Hierzu bedienen wir uns aus den Erfahrungen, die wir in anderen Bereichen und gemeinsam mit unseren Partnern sammeln. Bei der Debatte rund um das Thema Nachhaltigkeit muss auch berücksichtigt werden, dass wir ein langlebiges, dauerhaftes Produkt anbieten, das nicht nach einem Jahr oder 5 Jahren erneuert werden muss. Vielleicht muss es gar nie ausgetauscht werden – und genau das macht es dann auch nachhaltig. 

THINK DIGITALISATION

Welches sind die wichtigsten Trends für die BU Security und wie nehmen Sie diese auf?

Über allen Trends steht die Digitalisierung, das steht außer Frage. Das ursprünglich physische Dokument „wandert“ ins Handy und ist dann in der Wallet verfügbar. Ich kann mich dann mit meinem Smartphone voll ausweisen – so wird die Zukunft sein.

Bei allem darf man nicht vergessen, dass es wichtige Aspekte gibt, die immer noch nicht geklärt sind. Das eine ist die digitale Sicherheit. Ein weiterer Aspekt ist die Integration. Ob hoheitliche ID-Dokumente, Arbeitserlaubnis oder andere Dokumente, ich muss immer alle Bereiche der Bevölkerung mitnehmen. Und wenn ich zu 100 % auf Digitalisierung umstelle, dann muss die gesamte Bevölkerung mit einem Smartphone ausgestattet sein und die Bereitschaft vorhanden sein auf physische Dokumente zu verzichten. So weit sind wir noch nicht.

Daraus leitet sich für uns jetzt kurz und mittelfristig ab, dass wir ein Dokument anbieten können, das beispielsweise über einen Barcode eine digitale Brücke bilden kann. Dafür brauche ich immer noch ein Trägermaterial. Wir haben mit neobond® ein robustes, dauerhaftes, stabiles und sicheres Trägermaterial. Es muss nicht mehr groß veredelt werden, um es zu sichern: Wer eine digitale Brücke haben will, kann eben auch einen Barcode oder ein Kryptogramm drauf drucken und kann das direkt nutzen.

Mai 2024

 

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